Streits- und Frechshaus, Forchheim

Ort: Forchheim
Ausführungszeitraum: 2021 – 2022
Bauherrschaft: Stadt Forchheim

Leistung: Zimmererarbeiten

Kurzbeschreibung:

Frechshaus: Das sog. “Frechshaus” ist das Nachbarhaus des Rathauses in westlicher Richtung. Die ältesten Teile des Bauwerkes stammen aus dem frühen 15. Jahrhundert. Die Außenansicht mit dem alten Fachwerk und den Geschossauskragungen komplettiert zusammen mit dem Rathaus die herrliche Häuserfront am Rathausplatz, die als Vorlage für zahlreiche Ansichtskarten dient. 

Schusterhaus: Seit 1900 Erweiterungsbau des Rathauses, sogenanntes Schusterhaus, dreigeschossiges spätgotisches Traufseithaus, Fachwerkobergeschosse vorkragend, im Kern um 1500, verändert 18./19. Jahrhundert

Der traufseitig zum Rathausplatz stehende Bau wurde an das Nachbarhaus Nr. 1 angebaut und zeigt keine größeren Veränderungen in der Konstruktion: Die Kopf- und Fußbänder sind angeblattet – nur die Vorkragung fällt geringer aus. Teilweise sind die Enden der Bänder und Blattsassen nun geschweift. Im 1. Stock sind in der Westhälfte die Kopfbänder tief heruntergezogen, um einen Riegel zu tragen, der die ursprünglichen Fenstergrößen erahnen lässt. In der Osthälfte könnte die Bohlenstube gewesen sein. Das Erdgeschoss wurde nachträglich versteinert, die Fenster vergrößert, die Schwellen erneuert und verzapftes Fachwerk in die Wände eingefügt.

Streitshaus: Heute zum Rathaus gehörig, dreigeschossiges Satteldachhaus mit Zierfachwerk, östlicher Teil um 1550/60, westlicher Teil um 1580/90, verändert im 18. Jahrhundert; Hausfigur, Muttergottes, frühes 18. Jahrhundert. D-4-74-126-244

Das Zierfachwerk nach dem Dreißigjährigen Krieg ist schwierig von den Vorkriegsformen zu unterscheiden. Der lange Bau mit elf Fensterachsen an der Traufseite besteht aus zwei Baukörpern, die kurz nacheinander errichtet wurden. Der ältere Westflügel mit Walmdach erstreckt sich über sieben Achsen, während der jüngere, östliche Anbau mit Satteldach und Fachwerkgiebel nur vier Achsen zählt. Die Baufuge ist auch an den unterschiedlich gestalteten Andreaskreuzen im Brüstungsfeld des ersten Stockwerks erkennbar. Die Fenster wurden vergrößert, wobei die ursprünglichen Maße teilweise an den bauzeitlichen Riegeln ablesbar sind. Die Fachwerkgauben im Dachwerk sind historistische Zutaten des späten 19. Jahrhunderts.

(Quelle: http://wikimapia.org/street/17201331/de/Sattlertorstra%C3%9Fe)